Eisfischen - Equipment von A-Z

Von Fischen

Wenn im Winter unsere Bergseen zufrieren lockt das Abenteuer Eisfischen. In diesem Beitrag zeigen wir Dir, mit welcher Ausrüstung der Tag auf dem Eis zu einem unvergesslichen Erlebnis wird. Denn eines vorneweg: gut ausgerüstet macht Eisfischen richtig viel Spass und ist eine tolle Alternative zu den sonst eher eingeschränkten Möglichkeiten im Winter.


Eisfischen ist nicht auf jedem Gewässer erlaubt. Erkunde Dich ob das Gewässer für die Eisfischerei freigegeben ist und welche Regeln dort gelten. Die Eisfischersaison dauert gewöhnlich von Anfang Januar bis in den März.
Auch wenn der See offiziell freigegeben ist, prüfe beim Betreten der Eisfläche mit einer Testbohrung, ob die Dicke ausreicht. Zu seiner eigenen Sicherheit sollte man sich zudem nie alleine aufs Eis begeben.

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⁠Ruten: 
Beim Eisfischen kommen spezielle
Eisruten zum Einsatz. Diese verfügen über grosse Ringe, welche ein schnelles Gefrieren verhindern. Mit rund 70 bis 110 Zentimetern Länge fallen Eisruten kurz aus. Das bietet den Vorteil, dass man näher am Eisloch steht und vereinfacht somit die Köderführung und das Drillen eines Fisches.
Je nach Technik eignen sich verschiedene Härten besser oder schlechter.
Für die aktive Fischerei eignen sich härtere Ruten etwas besser.  Fischt man hingegen mit der Hegene oder nutzt die Rute passiv, machen Modelle mit einer etwas feineren Aktion Sinn.

Die Wahl der Rute hängt zudem auch von der zu erwartenden Grösse der Fische ab. Wenn aber nicht mit kapitalen Fischen zu rechnen ist, passt eine mittelharte oder weiche Rutenaktion.

Rollen:
Die Eisfischerei stellt keine besonders grossen Ansprüche an die Rolle. Einfache
Stationärrollen der Grösse 1000 bis 2000 sind ideal. Fischt man gezielt auf grosse Fische, ist eine Rolle der Grösse 2500 passend.

Schnur:
⁠Es kommen
dehnungsarme monofile Schnüre mit einem Durchmesser von ca 0,25mm zum Einsatz.  
⁠Von geflochtenen Schnüren ist klar abzuraten. Geflochtene saugen Wasser auf und frieren bei frostigen Temperaturen schnell ein. Mit dem Resultat dass sie steif werden und im schlimmsten Fall die komplette Rolle blockieren. Wenn das passiert nimmt ein Eisfischertag ein vorzeitiges Ende. Zudem sind geflochtene Schnüre weniger abriebsstark und nehmen schneller Schaden an der scharfen Kante des Eislochs.
Tipp: Fülle Deine Rolle nicht ganz bis zum Maximum. Auch monofile Schnüre neigen dazu bei frostigen Temperaturen steifer zu werden und springen von der Rolle.

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Eisbohrer:
Ohne
Eisbohrer kein Eisloch! Mit diesem Spezialwerkzeug bohrst Du mit den scharfen Metallklingen innert kürzester Zeit ein sauberes Loch durch die Eisdecke. 
Achte darauf, dass die
Klingen während dem Transport gut mit der mitgelieferten Schutzkappe abgedeckt sind.
Wenn Du ein Loch gebohrt hast, lege den Eisbohrer auf keinen Fall einfach auf den Boden. Bohre das Werkzeug an einer freien Stelle ein wenig ins Eis, sodass dieser steht und somit gut sichtbar bleibt. So stellst Du sicher, dass sich niemand an einem herumliegenden Eisbohrer verletzt.

Eisbohrer Verlängerung:
Wenn die Eisschicht besonders dick ist, kann ein Standard Eisbohrer schon mal an seine Grenzen kommen. Dann benötigst Du eine
Bohrerverlängerung damit Du trotzdem noch bis zum Wasser durchdringen kannst.

Schöpfkelle:
⁠Beim Bohren des Loches entsteht Eismehl. Das stört beim Fischen und sollte deshalb mit einer
Schöpfkelle entfernt werden.

Schneeschaufel:
Wenn schon eine dickere Schneeschicht auf dem Eis liegt, muss man sich erst Mal zur Eisschicht durchbuddeln. Dabei ist eine kleine Schneeschaufel äusserst hilfreich.

Köder:

Kunstköder
Alles was sich vertikal gut führen lässt kommt hier zum Einsatz. Gummiköder wie z.B. der
Vertical Bouncer von Stucki Thun, Vertical Jigs und Vibrationsköder eignen sich besonders gut. Auch Jucker und Pilker sind immer ein Versuch wert.

Hegenen
Grundsätzlich können normale Hegenen verwendet werden. Wir raten aber zu speziellen Eisfischer Hegenen. Diese sind etwas robuster und dank der kürzeren Länge mit den kurzen Eisruten viel einfacher zu handhaben. Die leuchtigen Nymphen kann man zusätzlich mit kleinen Pouletfetzen oder Bienenmaden bestücken.
Die
Ice 1-3 Hegenen wurden speziell für diesen Einsatzzweck gemacht.

⁠Die Hegene kann aktiv geführt werden, oder als passive Montage angeboten werden. Dann eignet sich ein
akustischer Bissanzeiger wie z.B. ein Glöckchen, damit man keinen Biss verpasst.

Tirolersystem
Mit dem
Tirolerystem lassen sich natürliche Köder aktiv anbieten. Kleine Köderfische oder auch der Schlund (Speiseröhre eines Fisches) sind sehr gute Köder. Bitte beachte jeweils die vorliegenden Fischereigesetze ob solche Köder erlaubt sind. Am besten verwendest Du nur Köderfische, die aus dem befischten Gewässer stammen. Auf diese Weise kann ein Verschleppen von Krankheiten in fremde Gewässer verhindert werden.


Bekleidung:

Unterschätze auf keinen Fall die Kälte und rüste Dich im Zweifelsfalle mit einer zusätzlichen Bekleidungsschicht aus. Mit dem Zwiebelprinzip machst Du alles richtig.
Am wichtigsten ist richtig gutes Schuhwerk. Mit
warmen wasserdichten Winterstiefeln hält man es besonders lange in der Kälte aus.
Häufig befindet sich zwischen Schnee und Eis eine Schicht aus Matsch. Mit Schneeschuhen verhindert man ein Einsinken und nasse Schuhe.

Verpflegung:

Die Kälte und das Bohren der Löcher verbraucht Energie und macht Hunger. Ein regelmässiger Snack zwischendurch sorgt für die nötige Ausdauer und ein heisses Getränk aus der Thermoskanne hält Dich warm.

Wie fischen?

Wenn man Glück hat, findet man die Fische auf Anhieb im ersten Loch. Häufig muss man aber mehrere Löcher bohren, bis man eine gute Stelle gefunden hat. Falls erlaubt, befischt man ein Loch aktiv und ein weiteres mit einer passiven Rute.
Gibt es über eine längere Zeit keine Bisse in den befischten Löchern, kann eine grössere Verschiebung Sinn machen.  

Eine langsame Köderführung bringt meistens mehr Erfolg, denn die Fische gehen in den kalten Bergseen energieschonend mit ihren Kräften um.


Das fischen.ch Team wünscht viel Spass beim Abenteuer Eisfischen