Hegenenfischen auf Felchen: Die ultimative Anleitung

Von Fischen

Hegenenfischen auf Felchen: Die ultimative Anleitung für Schweizer Seen

Petri Heil! Das Felchenfischen ist eine der traditionsreichsten und faszinierendsten Angelmethoden in der Schweiz. In unseren tiefen, klaren Gewässern wie dem Zürichsee , Thunersee , Vierwaldstättersee oder Bodensee ist der Fang der scheuen Felchen (auch Albeli genannt) eine wahre Kunst. Mit dieser ultimativen Anleitung bringen wir Ihnen die Technik des Hegenenfischens näher, optimiert für die besonderen Bedingungen der Schweizer Seen.

Was ist Hegenenfischen? Die Schweizer Spezialität

Das Hegenenfischen ist eine Methode, die speziell auf den Fang von Felchen (Coregonus) und seltener von Saiblingen in grossen Tiefen ausgerichtet ist. Es handelt sich dabei um eine Vertikaltechnik:

- Die Hegene: Dies ist das Herzstück der Montage. Es handelt sich um ein langes
Vorfach, an dem in regelmässigen Abständen (gemäss kantonaler
Fischereivorschriften !) meist 3 bis 5 kleine Kunstfliegen oder Nymphen befestigt sind.

- Die Rute: Es wird eine extrem sensible Felchenrute benötigt.

- Der Biss: Da die Felchen oft in grosser Tiefe (bis zu 60 Meter) beissen, wird der Biss
nicht über einen Schwimmer, sondern über die feine, oft eingefärbte Rutenspitze
signalisiert.

Die Ausrüstung: Ohne Präzision kein Erfolg

Der Erfolg beim Hegenenfischen hängt direkt von der Qualität und der Abstimmung Ihrer
Angelausrüstung ab.

1. Die Rute (Felchenrute)

Die Felchenrute muss zwei Dinge können: eine schwere Bleibirne präzise in die Tiefe
führen und den zaghaftesten Biss anzeigen.

- Eigenschaften : Achten Sie auf eine Rutenlänge zwischen 2,10 und 2,70 Metern mit
einer
extrem sensiblen Spitze .

2. Die Rolle (Lauf- oder Stationärrolle)

Traditionell wird eine Laufrolle verwendet, da sie einen direkten Kontakt zur Hegene und
einen leichten Schnurablauf bietet. Viele Angler bevorzugen heute jedoch leichte
Stationärrollen (Grösse 1000–2500) wegen der besseren Bremsleistung.

- Wichtig : Der Schnureinzug muss kontrolliert erfolgen, um die Hegene in der
richtigen Tiefe (Fischschicht) zu präsentieren.

3. Die Hegene und das Vorfachmaterial

- Vorfach: Verwenden Sie Monofile Schnüre oder dünnes Fluorocarbon
(Durchmesser 0.15 bis 0.20 mm). Fluorocarbon ist im klaren Schweizer Seewasser
nahezu unsichtbar.

- Nymphen: Die Auswahl der Hegenen-Nymphen ist oft der entscheidende Faktor.
Sie imitieren Plankton und kleine Insektenlarven. Die Farbe muss an das Gewässer
und die Jahreszeit angepasst werden (z.B. helle Farben im Sommer, dunklere im
Winter). Beliebte Farben sind Chartreuse, Weiss und Schwarz.

Wo und Wann: Hotspots in der Schweiz

Felchen sind Schwarmfische, die je nach Jahreszeit ihre Tiefe ändern. Die Suche nach dem Fischschwarm ist die grösste Herausforderung.

Jahreszeit

Gewässer-Hotspot (Schweiz)

Typische Tiefe

Frühling

Ufernähe, Zuflüsse

10 – 25 Meter

Sommer

Freiwasser über tiefen Stellen

30 – 60 Meter (Tiefe Sprungschicht)

Herbst

Aufsteigend zu den Laichplätzen

20 – 40 Meter

Winter

Grundnah in tiefen Bereichen

40 – 70 Meter

- Einsatzgebiete : Zürichsee (Albeli), Thunersee (Felchen), Genfersee (Féra),
Brienzersee – jeder grosse See in der Schweiz hat einen ausgezeichneten
Felchenbestand.

Die richtige Technik: Zupfen, Heben, Senken

Die Felchen werden durch die langsame, rhythmische Bewegung der Hegene angelockt.
Hier die Kurz-Anleitung:

1. Platzierung : Werfen Sie die Montage aus und lassen Sie die Bleibirne bis zum
Grund absinken.

2. Fischschicht finden : Holen Sie die Montage langsam, Meter für Meter, wieder ein.
Anhand des Echolots (falls erlaubt und vorhanden) wissen Sie, in welcher Tiefe sich
der
Felchenschwarm befindet.

3. Das Zupfen: Bewegen Sie die Felchenrute mit einer langsamen , zupfenden
Bewegung (ca. 10–30 cm). Die Bewegung imitiert das natürliche Auf und Ab des
Planktons. Halten Sie die Rute dann kurz ruhig.

4. Der Biss: Der Biss fühlt sich meist nicht wie ein Schlag an, sondern wie ein leichtes
"Hängenbleiben" oder ein kaum merkliches Verbiegen der Spitze. Schlagen Sie dann
sanft, aber bestimmt an.

Wichtig: Beachten Sie Ihr Kantonales Patent!

Bevor Sie in der Schweiz mit der Hegene fischen:

- SaNa: Sie benötigen den SaNa-Ausweis (Sachkundenachweis).

- Patent: Lösen Sie ein gültiges Kantonales Patent für das jeweilige Gewässer.

- Vorschriften: Die Anzahl der Haken (Nymphen) und die Schonmasse für Felchen
sind kantonal unterschiedlich geregelt! Informieren Sie sich immer im aktuellen
Fischereireglement Ihres Kantons (z.B. Fischereivorschriften Kanton Bern) – das
ist waidgerecht und schützt vor Bussen.

Bereit für den Fang des Schweizer «Brotfischs»?

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