Das Ned Rig

Von Fischen

Neben den gängigen Montagen wie Texas-, Carolina- und Dropshot-Rig, gibt es eine Montage, die vor allem während der kühleren Jahreszeit oder auch an ruhigeren Sommertagen durch diverse Vorteile besticht. Wenn die Barsche träge unterwegs sind, kann das Ned Rig Trumpf sein. Diese Montage ist sehr simpel und unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht gross von einem herkömmlichen Gummiköder am Jigkopf. Doch wie so oft steckt die Magie im Detail! Die ursprünglich aus der Bassfischerei stammende Technik eignet sich auch ausgezeichnet für unsere Flussbarsche. Was ihr dafür benötigt und wie ihr das Material erfolgreich einsetzt, erkläre ich euch in den folgenden Zeilen.

Ein Beitrag von fischen.ch Pro Staff Janic Stebler von  pikefever

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Wenig Material mit grosser Wirkung

Ein grosser Vorteil des Ned Rigs liegt in der einfachen Montage. Man erspart sich ewiges Binden und benötigt auch nicht noch zusätzliches Montagematerial wie Perlen, spezielle Gewichte und sonstige Kleinteile. Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn man die Finger sowieso schon kaum spürt, kann es sehr frustrierend sein wenn man komplizierte Montagen neu montieren muss. Diese Schwierigkeit entfällt beim Ned Rig.

Man benötigt dafür lediglich kopfseitig abgeflachte Jigköpfe und auftreibende Gummiköder. Wenn ihr unsere Gummiköder Kategorie nach der entsprechenden Technik filtert, findet ihr eine grosse Auswahl geeigneter Köder . Auch die passenden Jigköpfe findet ihr in diversen Grössen und Gewichten.

Persönlich fische ich am liebsten Krebsimitate. Aber auch Ned Würmer haben mir schon schöne Fische beschert. Falls man einen Köder am Ned Rig fischen möchtet, dieser aber nicht aus schwimmendem Material besteht, kann man in die Trickkiste greifen und mit einem Zahnstocher dem Köder den nötigen Auftrieb verleihen. Diesen steckt man parallel zum Hakenschenkel in den Gummi. Dabei ist darauf zu achten, dass man keine unnötige Beisssperre erschafft und den Zahnstocher hinter dem Faltpunkt abbricht.

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Ein flacher Jigkopf mit schwimmendem Köder - simple Montage mit grosser Wirkung.

Mehr Bisse dank Auftrieb

Nun zur Magie im Detail! Anders als bei normalen Gummiködern am Jigkopf steht das Ned Rig senkrecht auf dem Gewässergrund. Der flache Jigkopf sorgt für die nötige Standfläche, die spezielle Gummimischung für den nötigen Auftrieb. Gerade im Winter und an Tagen, wo die Barsche sehr langsam unterwegs sind, bietet die aufrechte Position am Gewässergrund einen grossen Vorteil. Der Köder liegt nicht auf dem Boden und kann deshalb sehr leicht eingesaugt werden.

Die Köderführung

Mit verschiedenen Führungstechniken lässt sich das Ned Rig auch sehr vielseitig einsetzen. Ich unterscheide zwischen drei verschiedenen Animationsstilen. 

Punktuell: Mit langen Pausen von fünf bis zehn Sekunden und kleinen kurzen Sprünge kann man einen interessanten Bereich sehr langsam abfischen.

Gejiggt: Am Grund angekommen, gibt man ein paar kurze Schläge in die Rutenspitze und lässt den Köder an gespannter Schnur wieder zum Gewässergrund sinken. Wenn der Köder am Grund angekommen ist, kann man auch beim Jiggen längere Pausen einlegen, damit das Ned Rig seine Vorteile ausspielen kann. Auf diese Weise sucht man eine grössere Fläche ab.

Schwebend- sprunghaft: Bemerkt man dass die Barsche aktiver werden und Bisse auf die langsame Köderführung ausbleiben, dann kann es sich lohnen mit vielen kleinen Schlägen das Ned Rig nahe über den Gewässergrund springen zu lassen. Das macht man ohne Pausen und optimalerweise mit beinahe ständigem Grundkontakt. So macht man ordentlich Radau und wirbelt zusätzlich Schlamm oder Partikel auf, was für eine extra Portion Aufmerksamkeit sorgen kann. 

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Ein markanter Fisch, gefangen auf einen langsam geführten Krebs - Janics PB.

Gezielt auf die ganz Grossen

Dass ich ein grosser Fan des Ned Rigs bin, liegt unter anderem daran, dass ich damit meinen bisher grössten Barsch und viele weitere Fische über der 40cm Grenze fangen konnte. An dem Tag, an dem ich meinen Rekordfisch fangen durfte, lief zuvor rein gar nichts. Erst der Wechsel zum Ned Rig, welches in Zeitlupe präsentiert wurde, brachte dann den Erfolg. Auch der unscheinbarste Angeltag kann mit der richtigen Methode zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Damit lässt sich also auch sehr gezielt auf die grösseren Exemplare fischen. Auch Zander und Hechte lassen sich mit dieser Technik gut fangen. Bei regelmässigem Hecht Beifang empfehle ich ein kurzes, dünnes Stahl- oder Titaniumvorfach zu verwenden.

Die Chancen erhöhen

Zusätzlich kann man 50-70cm oberhalb der Montage einen Dropshot Haken in Kombination mit einem Pintail Köder einbinden. So erhöht man die Chancen auf einen Dickbarsch. Dank dem ausgeprägten Futterneid der Barsche ist auf diese Weise sogar eine schöne Doublette möglich, denn die Fische folgen häufig ihrem gehakten Kollegen bis ans Boot und schnappen nicht selten im letzten Moment nach dem noch freien Köder. 

Petri Heil vom Bodensee

⁠Janic Stebler

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Auch Hechte schnappen sich das Ned Rig. Dann ist ein Stahlvorfach Pflicht.

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